Das Reich der Vampire
Vor 27 Jahren begann es, die Sonne verlor ihre Leuchtkraft und seitdem sind die Armeen der Vampire auf dem Vormarsch. Die Menschen verlieren Stück für Stück ihre Heimat, denn die Vampire breiten ihr ewiges Reich immer weiter aus. Nur noch an wenigen kleinen Orten ist ein unbeschwertes Leben möglich.
Gabriel de León muss als junger Bursche sein Heimatdorf verlassen, sein Weg führt in nach San Michon, zum Orden der Silberwächter. Eine heilige Bruderschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat das Reich und die Kirche vor den Vampiren zu beschützen. Er ahnt nicht, dass er zum größten Legende nicht nur seines Ordens wird, sondern auch zur letzten Hoffnung der sterbenden menschlichen Welt.
Das Reich der Vampire ist der Auftakt des neuen Fantasy-Epos von Jay Kristoff.
Die menschliche Welt liegt im Sterben, die Sonne scheint nicht mehr richtig, alles ist düster und so konnten sich die Kreaturen der Nacht, die Vampire erheben und ihre kompromisslose Jagd auf die Menschen eröffnen. Die Menschheit hat kaum eine Chance und wird immer weiter zurückgedrängt, aber sie kämpfen und ihnen zur Seite stehen die Silberwächter, ein Orden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat die Bestien zu bekämpfen. Gabriel de Léon, tritt mehr unfreiwillig in den Orden ein als er sein Dorf verlassen muss. In San Michon, dem Kloster des Ordens wird er zum Kämpfer ausgebildet und als einer der Ihren aufgenommen. Als Silberwächter kämpft er gegen die Vampire und wird dabei zur Legende.
Gabriel de Léon ist der Protagonist dieses Epos, er erzählt seine Geschichte, seinen Lebensweg, dabei springt er zeitlich ein wenig hin und her, was mir gut gefallen hat. Denn ich glaube wenn er die Geschichte chronologisch erzählt wäre, hätte ich doch die eine oder andere Passage eventuell etwas zäh empfunden. So sprang man für mich an der richtigen Stelle wieder zum anderen Erzählstrang und so blieb ich bei über 1000 Seiten am Ball ohne mich zu langweilen.
Gabriel ist ein ungewöhnlicher Protagonist, mit dem Herzen am richtigen Fleck, aber mit zu viel Ehrgeiz ausgestattet macht er sich das Leben nicht leicht. Im Laufe seines Lebens wird, durch viele Schicksalsschläge aus ihm ein zynischer und ein wirklich unfreundlicher Mann, aber trotz all seiner Anstrengung es nicht zu sein, ist er im Grunde ein guter Kerl. Ich bin ihm wirklich gerne durch die Geschichte gefolgt, auch wenn ich die Sprache mit der einen oder anderen Obszönität schon etwas gewöhnungsbedürftig empfand.
Dem Autor ist es gut gelungen eine wirklich oftmals düstere Atmosphäre zu erschaffen, in dem Leon um sein und um das Fortbestehen der Menschheit kämpft. Die Kampf- und Schlachtszenen sind wirklich blutig und brutal, aber nur so passen sie auch in die Geschichte. Aufgelockert wird das ganze immer wieder durch doch recht witzige Dialoge.
Am Ende bleiben leider viele Fragen unbeantwortet, so warte ich nun mehr als neugierig wie die Geschichte um Gabriel de Léon weitergeht und wie sich alles entwickeln wird.
Mein Fazit:
Ein toller Auftakt, den ich trotz der vielen Seiten wirklich genossen habe und mich neugierig auf den nächsten Teil zurück gelassen hat.
Dunkeltag
Schon lange geht die Sonne nicht mehr auf und die Vampire sind auf dem Vormarsch. Die Menschen haben ihnen kaum etwas entgegen zu setzen. Und doch gibt es den jungen Gabriel de Leon, der mit ansehen musste, wie seine Schwester bei einem Überfall der Vampire umkam. Er findet seinen Weg in den Orden der Silverwächter. Nur diese können sich gegen die Vampire behaupten. Und Gabriel wird einer ihrer Besten. Doch nicht immer kann und will er sich im Sinne eines Ordens verhalten. Sein Ziel bleibt aber, die dunklen Tage zu beenden, die Vampire zu besiegen und die Sonne wieder scheinen zu lassen.
Dieser erste Band einer Trilogie stellt zunächst den Aufbau von Gabriels Welt vor. Seine Kindheit, die mit einer Tragödie endet, seine Ausbildung zum Silberwächter, sein Aufstieg, sein Fall. Die Printausgabe mit gut tausend Seiten nötigt einem schon Respekt ab. Und so nimmt man gerne die Gelegenheit wahr, sich dem Roman mittels eines Hörbuchs zu widmen. Dieses wird wie auch die Nevernight-Reihe von Robert Frank gekonnt vorgetragen. Die Handlung des Romans ist auf mehreren Zeitebenen angesiedelt, was zumindest zu Beginn des Hörbuchs nicht immer leicht zu erkennen ist.
Wieder berichtet der Autor ausschweifend von den Ereignissen. Doch entgegen der Erwartungen, die durch die Kenntnis der Nevernight-Reihe geweckt wurden, vermag er diesmal nicht in jedem Moment zu fesseln. Die teilweise berichtende Erzählweise nimmt der Handlung einiges an Spannung, so dass es passieren kann, dass man das Gehörte an sich vorbei fließen lässt. Dabei gibt es auch diese mitreißenden Momente, in denen man doch gefesselt ist. Doch insgesamt überwiegen die eher langsam und ausführlich erzählten Passagen, die die Handlung nur bedingt voranbringen. Bei der durch die Leserin als Download in der Tolino-App heruntergeladenen Version kommt noch hinzu, dass weder der Download reibungslos und schnell funktionierte noch die Titel durchliefen. Besonders im letzten Drittel stürzte die App teilweise mehrmal pro Titel ab, so dass man geneigt war, kurze Passagen genervt zu überspringen.
3 Sterne (Roman)
1 Stern (Technik)